Aufgrund des verhärteten vulkanischen Materials, das Herculaneum bedeckt, glauben Experten, dass nicht einmal 1 Hektar der Stadt ausgegraben wurde, im Gegensatz zu 55 Hektar in Pompeji.

Zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Vesuvs lebten in Herculaneum etwa 4.000-5.000 Menschen. Die meisten Bewohner waren wohlhabend und stammten möglicherweise aus dem Adel. Davon zeugen die üppigen zwei- und dreistöckigen Häuser, ein Anblick, der im alten Rom selten war.

Die Senkgruben der Stadt waren aufgrund des harten vulkanischen Materials, das über Rohre in die Abflüsse gelangte, hervorragend erhalten. Stuhlproben wurden aus diesen Kloaken geborgen und halfen den Wissenschaftlern, die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung zu ermitteln - wobei Meeresfrüchte, Fleisch und Milchprodukte ganz oben auf der Liste standen.

Die Entdeckung von Herculaneum war ein kompletter Zufall. Ein örtlicher Bauer stieß beim Graben eines Brunnens in der nahe gelegenen Stadt Ercolano auf einige Bronzen und seltene Gegenstände. Als die Nachricht von dem Fund Prinz d'Elbeuf, einen in der Nähe stationierten österreichischen Heerführer, erreichte, ordnete er weitere Erkundungen an. Aber Karl Weber war einer der ersten Archäologen, der Herculaneum Mitte des 17. Jahrhunderts mit einem wissenschaftlicheren Ansatz erforschte. Sein Ansatz wurde im 20. Jahrhundert von Amedeo Maiuri weiter verfeinert.

Eine pyroklastische Welle, eine überhitzte Gas- und Aschewolke, fegte durch die Stadt. Die intensive Hitze hat organische Materialien wie Holz, Lebensmittel und sogar einige Textilien sofort verkohlt und sie im Grunde genommen eingebrannt. Dieser Prozess hat ihre Form und Details auf bemerkenswerte Weise erhalten.

Der Italiener schlägt vor, versuchsweise Touristen in Kleingruppen in Begleitung eines Reiseleiters den Zugang zum Theater zu ermöglichen. Die Termine dafür sind jedoch noch nicht bestätigt.